Vor 30 Jahren wurde in einem Garten in Wil bei einigen Bierchen der Verein «Rafzerfelder Motobikers Wil ZH» von vier Freunden gegründet. Die Gründung kam im Dorf nicht überall gut an. Man hegte bedenken: ein Motorradverein, vielleicht Chaoten oder sogar Rocker, Schlägereien und und…. Über die Jahre hat sich der Verein jedoch bewiesen: «Fischknusperli» an der Chilbi Wil und Mithilfe an der 800 Jubiläumsfeier Wil (Verkehr). Der Verein hat heute über 20 Aktivmitglieder sowie einige Passivmitglieder und Gönner. Von März bis Oktober sind alle zwei Wochen Ausfahrten in der Schweiz und im nahen Ausland auf dem Programm. Im Winter treffen wir uns zum Boccia, Minigolf, Eisstockschiessen und zur legendären «Metzgete». Ende Frühjahr und anfangs Herbst finden jeweils mehrtägige Touren statt. Highlights der letzten Jahre: Zwei 12tägige Touren, Kroatien 2018 und Südfrankreich/Piemont 2022. Die viertägige Jubiläumstour «30 Jahre Rafzerfelder Motobikers» führte uns ins Südtirol.
Wir trafen uns am Freitag vor sieben Uhr im Gasthof Hecht in Winkel: 14 Motorräder und 18 Teilnehmer. Die Anfahrt dahin war neblig und kühl, 10 Grad. Was erwartet uns wohl auf dieser Reise? Bei Kaffee und «Gipfeli» stieg unsere Vorfreude auf die bevorstehende Tour. Achtung, fertig, los…: Über das Zürcher Oberland und Walensee, raus aus dem Nebel und ab in die Sonne, erreichten wir unser erstes Ziel, Kaffeehalt in Zizers. Die obligate Pause, durchschnaufen und geniessen. Es ging weiter nach Bergün über den Albula Pass mit wenig Verkehr, ohne LKWs und Wohnmobile. Im Engadin erwartete uns viel Sonnenschein und der Bernina Pass lag vor uns, den wir locker befuhren mit unseren Motorrädern. Wir trennten uns, die Gruppe eins fährt Richtung Livigno über den Gaviapass nach Bormio. Die Gruppe zwei fährt weiter Richtung Poschiavo. Leider hatte vor Poschiavo ein Motorrad eine Panne. Das verzögerte unsere Reise, warten auf den Bescheid betreffend die Panne und Verpflegung mit Pick Nick. Das Pannenfahrzeug konnte nicht mehr weiterfahren. Der Fahrer und die Sozia mussten mit dem Zug nach Hause. Für uns ging es weiter Richtung Grenze, nach Tirano, Edolo, Passo dell Aprica und zum Passo Tonale auf der alten Militärstrasse, wo wir wieder auf die Gruppe 1 trafen. Wir machten einen Kaffeehalt, die andere Gruppe fuhr weiter Richtung Hotel. Regenbekleidung war angesagt, ein Gewitter von 20 Minuten. Via Mendelpass erreichten wir schlussendlich nach 450 Kilometer unser Hotel in Andrian, müde!
Am 2. Tag starteten wir nach einem reichhaltigen Frühstück Richtung Halfling nach Sankt Martin, wo wir unseren Kaffeehalt machten. Jaufenpass, und dann über das Passeiertal ging es weiter zum Penser Joch auf 2211 Meter ü.M. Es war kalt und bedeckt. Da half nur eine «wärschafte» Suppe oder Bratkartoffeln mit Speck und Spiegelei. Gestärkt und motiviert fuhren wir über das Sarntal zurück zum Hotel. Nach 200 Kilometern waren wir früh genug für einen Apero und eine wohlverdiente Dusche. Am Abend war Nachtessen angesagt in der Hofschenke «Wegener», ein rustikaler Familienbetrieb. Er war etwa zwanzig Minuten zu Fuss entfernt vom Hotel durch viele Apfelbäume, rot und goldgelb, bald reif. Das Nachtessen top, alles frisch zubereitet, Tiroler Spezialitäten: Knödel, «Apfelchüchlein» mit Vanilleeis, Kaiserschmarren und und…unser Gaumen wurde verwöhnt. Es war der Jubiläumsabend. Unser Präsident Edi hat nach seiner Ansprache zum 30igsten Geburtstag allen ein Cüpli offeriert, welche Freude. Glücklich und zufrieden haben wir diesen Tag beendet.
Am Tag 3 starteten wir alle nach einer erholsamen Nacht und einem super Frühstück im Hotel Richtung Brenner. Wir sehen die Dolomiten, die sich über uns aufragen mit viel Sonnenschein. Es ging rechts weg Richtung Gröden, wo wir einen Halt eingelegt haben, Kaffeehalt vom Feinsten. Der Kellner hat uns im schwarzen Anzug und mit Krawatte bedient: Gröden ist und bleibt Gröden! Weiter zum Grödnerjoch runter nach Araba mit vielen Spitzkehren, das erfreut das Herz jedes Motorradfahrers. Danach ging es weiter zum Passo Fedai und zum Lago di Fedai, ein Stausee. Dort Mittagessen, Spaghetti, Teigwaren und Salsice. Die Heimreise zum Hotel gestaltete sich mühsam, viel Verkehr, Wohnmobile, Bremsen, wieder Anfahren, bis wir den Kalternsee gesehen haben. Halt in Kaltern, Fussmarsch Kaffee und Dessert geniessen auf der Piazza, und dann zurück ins Hotel.
Auf der Rückreise sollte uns ein Leckerbissen erwarten, das Stilfserjoch. Nach dem Gruppenfoto verliessen wir das super Hotel in Andrian. Das Vinschgau stand bevor am Montag. Viel Verkehr, das Überholen schwierig, anstrengend und ermüdend. Doch… das Stilfserjoch. Aufgrund von Belagsarbeiten war das Stilfserjoch gesperrt. Nein…doch! Das heisst, wir mussten unten rum nach Müstair ausweichen. Es ging dann zurück über den Ofenpass und den Flüelapass, der momentan eine Baustelle ist. Schotter war angesagt, interessant und abwechslungsreich. Nach Davos Wolfgang haben wir unser Mittagessen eingenommen in einem rustikalen Lokal mit Festbänken, «outdoor»: Wir haben unsere Würste vom Grill mit Pommes genossen - «Swiss Made» - wieder zurück in der Schweiz. Unsere Heimreise hat uns schlussendlich über den Walensee und das Zürcher Oberland ohne Regentropfen, obwohl die Strassen überall nass waren, nach Hause geführt.
Eine top Jubiläumsfahrt, alle Teilnehmer sind nach 1250 Kilometern wieder gesund und munter zu Hause angekommen.
Herzlichen Dank an unsere Organisatoren:
1. Tourenleiter: Andy Matter
2. Tourenleiter Peter Balsiger
3. Tourenleiter Tibor Dekany
Finanzen: Lisa Moritsch
Tourenbericht: Hans Marti
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